Mythen bei der Bewertung von Preis und Leistung - Mythos 2: Mit der Anwendung der einfachen Richtwertmethode kann man nichts falsch machen. 

Die pauschale Aussage, dass die einfache Richtwertmethode immer passt, ist falsch. Die einfache Richtwertmethode ist eine empfehlenswerte und von der Rechtsprechung akzeptierte Methode. Die einfache Richtwertmethode sollte aber nur dann Anwendung finden, wenn die zu erwartenden Spannweiten der monetären und nichtmonetären Kriterien ausgewogen sind. Ist dies nicht der Fall, dann

  • muss eine stärkere Gewichtung der monetären Kriterien vorgenommen werden, wenn dies die deutlich kleinere Spannweite ist. oder
  • muss eine stärkere Gewichtung der Leistung vorgenommen werden, wenn dies die deutlich kleinere Spannweite ist.

Dies zeige ich im folgenden Beispiel. Neben dem Preis soll auch der Lieferzeitpunkt bewertet werden. Als Bewertungsmethode (Zuschlagsformel) findet die einfache Richtwertmethode Anwendung. Bei der einfachen Richtwertmethode ist keine Gewichtung einstellbar, die scheinbare Gewichtung liegt immer bei  50% Preis und 50% Lieferzeitpunkt.

Betrachtet man die folgenden drei Angebote

  • Angebot A:  200.000 Euro, im Angebot wird der Liefertermin KW44 genannt. Der Bieter geht nach aktuellem Stand davon aus bereits in der KW41 liefern zu können. Da der Preis sehr knapp kalkuliert ist, geht der Bieter beim Liefertermin auf Nummer sicher, um eine Verzugsstrafe zu vermeiden.
  • Angebot B:  220.000 Euro, im Angebot wird der Liefertermin KW38 genannt. Der Bieter geht nach aktuellem Stand davon aus  erst in der KW41 liefern zu können. Um eine eventuelle Verzugsstrafe bezahlen zu können, hat der Bieter den Angebotspreis entsprechend erhöht.
  • Angebot C:  225.000 Euro, im Angebot wird der Liefertermin KW35 genannt. Der Bieter geht nach aktuellem Stand davon aus  erst in der KW41 liefern zu können. Um eine eventuelle Verzugsstrafe bezahlen zu können, hat der Bieter den Angebotspreis entsprechend erhöht

mit dem VergabeCalculator,

dann erkennt man am gewichteten Preis-Leistungs-Diagramm, dass die 50% / 50% Gewichtung zu einem Alibi-Kriterium für den Preis führt. Der Preis ist mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit ein Alibi-Kriterium. Die Zuschlagsentscheidung wird nach dem Lieferzeitpunkt entschieden. Die Ampeldarstellung der Gewichtung im VergabeCalculator visualisiert dies zusätzlich.

Da man bei der einfachen Richtwertmethode keine Gewichtung einstellen kann, empfiehlt es sich für die Auftraggeberinnen und Auftraggeber hier eine andere Bewertungsmethode zu wählen, bei der eine Gewichtung eingestellt werden kann und/oder das Verhältnis der Spannweiten durch eine andere Punktevergabe anzupassen.

Die wahre Gewichtung kann stark von der scheinbaren Gewichtung abweichen. Im betrachteten Beispiel wurde dies durch die sehr unterschiedlichen Spannweiten bei Preis und Lieferzeitpunkt verursacht.

Der VergabeCalculator ist ein Expertensystem zum Finden der optimalen Bewertungsmethode und Gewichtung und hilft Auftraggeberinnen und Auftraggebern:

  • Empfehlung für eine Bewertungsmethode
  • Erklärungen zu den Details und den Spielregeln der einzelnen Bewertungsmethoden
  • Grafische interaktive Darstellung der Ergebnisse im Vergleich
  • Simulationen von Ausschreibungen und Bewertung der Angebote
  • Automatische Erzeugung von Dokumentation und Ausschreibungsunterlagen
  • Empfehlung zur optimalen Gewichtung
  • Direkter Vergleich der Bewertungsmethoden
  • Erkennen von Alibi-Kriterien und deren Vermeidung

Der VergabeCalculator ist ein Expertensystem zum Optimieren der Angebote und hilft Bieterinnen und Bietern:

  • Erklärungen zu den Details und den Spielregeln der einzelnen Bewertungsmethoden
  • Grafische interaktive Darstellung der Ergebnisse im Vergleich
  • Simulationen von Ausschreibungen und Bewertung der Angebote
  • Erkennen der wahren Gewichtung
  • Optimieren der eigenen Angebote

Der Link zum Produkt:
https://vergabe-software.de/produkt/vergabe-calculator

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